+ Hörspielhelden auf heißer Spur 1 - die kläglichen Überreste von Deutschlands bekanntester Schreinerwerkstatt +

 

 

München, 20.04.2003 Geht es Euch manchmal auch so? An einem jener Frühlingstage, ging den Hörspielhelden eine Frage nicht mehr aus dem Kopf: Wo stand eigentlich die Schreinerwerkstatt von Meister Eder und seinem Pumuckl? Nun, was macht man da? Man kann ja schließlich nicht in jeden Hinterhof schauen. Eine komplizierte Frage schon für uns Münchner - für einen stadtfremden Pumuckl-Fan aber kaum lösbar. Und darum ist auch diese Geschichte passiert.
Es war kurz nach dem Mittagsessen. Nur mit einer Adresse im Gepäck machten sich die Hörspielhelden auf der Suche nach dem Ort, über den es schon so manche Spekulationen gegeben hatte. Daß die alte Schreinerwerkstatt in der Widenmayerstr. 2 (Lehel) nicht mehr zu finden sein würde, war uns zwar bekannt. Daß unsere Suche aber fast an einem verschlossenen Tor enden sollte, war eine echte Überraschung. Da halfen nur noch allerbeste Kobold-Tricks; nach dem dritten Klingelstreich fanden wir Zutritt...
Mit klopfendem Herzen und einer gehörigen Portion Ehrfurcht betraten wir die dunkle Hofeinfahrt, durch die vor rund 20 Jahren auch schon die gesamte Crew der Pumuckl-Produktion geschritten war. Wo in den 80er Jahren noch eine typische Münchner Hinterhof-Werkstatt ihren Charme versprühte, steht heute allerdings nur noch ein nüchtern gehaltener Bürokomplex der Bayerischen Versicherungskammer. Auch der früher als Pferdetränke benutzte Brunnen sowie die das herrschaftliche Vorderhaus umgebende Hofmauer fielen der Modernisierung zum Opfer. Wie wir von einem Anwohner, der die Dreharbeiten noch selbst miterlebt hat, erfahren haben, mußte die Schreinerwerkstatt wegen Schimmelbefalls und Baufälligkeit abgerissen werden, um die angrenzenden Häuser zu schützen. Schon die letzten TV-Folgen Ende der 80er Jahre wurden daher nicht mehr am ursprünglichen Drehort, sondern in den Bavaria Filmstudios produziert. Bayrhammer selbst hatte sich, zusammen mit anderen Kollegen vom Bayrischen Staatsschauspiel intensiv für die Erhaltung der alten Gebäude im Stadtteil Lehel eingesetzt, so der Anwohner. Nachdem sie jahrelang vernachlässigt worden war, konnte jedoch auch die späte Berühmtheit die Werkstatt nicht mehr retten.
Was die Dreharbeiten selber betrifft, so muß es eine wahre Freude gewesen sein, die Schauspieler bei ihrer Arbeit verfolgen zu dürfen.Unserem netten Informanten ist vor allem eine Anekdote bis heute im Gedächtnis geblieben. Sicherlich könnt Ihr Euch noch an die immer schlecht gelaunte Nachbarin im Vorderhaus erinnern, die in einigen Folgen lauthals aus dem Fenster schimpfte. Tatsächlich handelte es sich bei besagter Person um eine Anwohnerin des realen Hauses in der Widenmayerstraße 2, die dort bis vor circa zwei Jahren die Galerie Eichinger betrieb. Weil die Galeristin - genervt durch die langwierigen Dreharbeiten - offenbar auch im wirklichen Leben das ein oder andere Mal zu Wutausbrüchen neigte, hat man sie kurzerhand in die fiktive Hinterhofwelt von Meister Eder und seinem Pumuckl integriert!

 

Ein Bericht über die "neue"Schreinerwerkstatt in Giesing, in der der neueste Pumuckl-Film gedreht wurde,
exklusiv in den Hörspielnews - voraussichtlicher Kinostart ist im Herbst 2003!

Weitere interessante Informationen über die Schreinerwerkstatt Franz Eder (und andere Drehorte) könnt Ihr
bei dem Kollegen von www.pumuckls-abenteuer.de finden!

Unsere Bilder könnt Ihr durch einen Klick vergrößern!

 

Hier beginnt unsere Suche - das Haus in der Mitte mit dem runden Dachfirst ist das Anwesen in der Widenmayerstraße 2, in dessen Hinterhof die Schreinerwerkstatt gestanden hat.

 

Diese Außenfassade ist in den Pumuckl-Folgen unserer Kenntnis nach nie zu sehen!

 

 

Das verschlossene Tor vor...

...und nach dem Koboldsstreich der Hörspielhelden!

 

 

 

Der Torbogen und der Balkon sind geblieben, die Mauer neben Meister Eder ist nicht mehr vorhanden. Sie müßte ungefähr an der Stelle des Autos gestanden haben.

Hier der Blick von der Hofeinfahrt auf die gegenüberliegende Seite.

 

 

 

 

Aus einer dieser Fenster im ersten Stock durfte die Galeristin, dank der Komparsenrolle, ihrer Wut über die Dreharbeiten Luft machen.

Hängt im dritten Fenster von links unten nicht noch die gleiche Gardine?

 

 

 

 

Laut Anwohner fand sich der Kunstschnee, der bei den Dreharbeiten verwendet wurde, noch lange Zeit in der Heizungsanlage.

 

 

Das graue Nachbarhaus war ursprünglich durch eine Mauer mit integrierter Pferdetränke vom Hinterhof abgetrennt.

Hinter Meister Eder kann man einen Teil dieser Mauer erkennen - die Linienführung im Hofboden dürfte ungefähr den damaligen Standort der Mauer kennzeichnen.

Kein Kommentar zu dem, was die Versicherungskammer Bayern anstelle der Schreinerwerkstatt gebaut hat!

 

...zur Erinnerung!

Die ehemalige Treppe zum Waschkeller, die auf dem Videoprint (links unten) noch zu erkennen ist, wurde ebenfalls entfernt und durch einen Autostellplatz ersetzt.

 

 

 

 

 

 

...wenn Ihr ganz genau hinschaut, seht Ihr den Meister Eder mit einer Brotzeit nach Hause zum Pumuckl kommen, der bestimmt schon sehnsüchtig auf Wurst, Bier und Schokolade wartet!

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